Walkenried/Georgsmarienhütte, 21. November 2024

Harz Guss Zorge bekommt neuen Eigentümer

US-Investor Hugh Aiken übernimmt mit der SEKCO Operating Company 100% der Anteile an der Eisengießerei der GMH Gruppe

GMH verkauft Spezialanbieter für komplexe Eisenguss-Komponenten aus dem Südharz an strategischen Wunschinvestor.

 

Im Zuge ihrer Portfolio-Fokussierung auf die Kerngeschäftsfelder Kreislaufwirtschaft (Recycling), Green Steel (insb. warmgewalzte Langprodukte) und Heavy Forging (Großschmiedestücke), trennt sich die GMH Gruppe von der Eisengießerei Harz Guss Zorge GmbH aus dem niedersächsischen Walkenried. Das Unternehmen ist spezialisiert auf kernintensiven, maßgeschneiderten Eisenguss und Entwicklungspartner für namhafte Hersteller aus den Bereichen Baugeräte, Kompressoren-, Eisenbahn- und Maschinenbau. HGZ beschäftigt knapp 450 Mitarbeitende und gehörte seit dem Jahr 2000 zur GMH Gruppe.

 

Im Zuge eines strategischen Konzentrationsprozesses auf die nachhaltige Herstellung und Veredelung von Stahl hat die GMH Gruppe nach einem geeigneten Investor für das nicht mehr zum Kerngeschäft gehörende Eisengussgeschäft gesucht und diesen nach intensiver Prüfung auch gefunden: Der US-amerikanische Investor Hugh Aiken hat über die vergangenen drei Jahrzehnte bereits in mehrere Eisen, Stahl und Aluminium verarbeitende Unternehmen in den USA und Europa investiert und deren Profitabilität gesteigert, darunter Firmen in Polen, Frankreich und Schweden.

 

„Wir freuen uns sehr, mit Hugh Aiken einen so erfahrenen Investor für Harz Guss Zorge präsentieren zu können“, erklärt Dr. Alexander Becker, CEO der GMH Gruppe. „Es ist uns wichtig, für unser Eisenguss-Geschäft einen strategischen Partner gefunden zu haben, einen ,best owner`, der umfangreiche Expertise aus der europäischen Metallindustrie mitbringt und diese zum weiteren Wohlergehen der HGZ GmbH und seiner Beschäftigten einsetzen kann.“

 

Der Kaufvertrag zwischen der GMH Gruppe und Hugh Aiken wurde am 12. November unterschrieben und am 21. November rechtswirksam vollzogen. Er begründet den Übergang der Harz Guss Zorge GmbH auf den neuen Eigentümer rückwirkend zum 1. September 2024.

 

Verkäufer, Käufer und Mitarbeitende werden durch Beiträge jeweils in Millionenhöhe die künftige Finanzkraft des Unternehmens stärken. Investor Aiken hat sich zum Ziel gesetzt, die Produktivität zu erhöhen, die technischen Verfahren zu verbessern sowie die Kundenbeziehungen zu vertiefen und auszubauen. Aiken, der auch Französisch und Deutsch spricht, übernimmt zunächst auch die Geschäftsführung bei Harz Guss Zorge, während nach einem neuen Geschäftsführer für das Unternehmen gesucht wird.

 

„Der Wettbewerb im Metallgeschäft, insbesondere mit China und Indien, ist hart. Unser Interesse muss es sein, das Know-how und die Fertigungskapazitäten in den Vereinigten Staaten wie auch in Europa zu erhalten, ökonomisch wie sicherheitspolitisch“, erläutert Aiken seine Motivation für Investments in der Metallbranche.

 

Für die Mitarbeitenden von Harz Guss Zorge bedeutet die neue Eigentümerschaft eine stärkere Fokussierung auf die spezifischen Herausforderungen der Gießerei. Dazu zählen unter anderem die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks, eine Priorisierung von Investitionen, die Optimierung von Sandentsorgung und Recycling sowie Automatisierungsmaßnahmen. Gleichzeitig bleibt die anhaltende Konkurrenz durch Niedriglohnländer aus Asien und der Türkei eine zentrale Herausforderung.

Über Harz Guss Zorge

Die 1870 gegründete Harz Guss Zorge (HGZ) GmbH mit Sitz in Walkenried im Südharz ist ein Spezialist für komplexe Gussteile in einer großen Bandbreite diverser Eisengusslegierungen. HGZ liefert nach Kundenspezifikationen gefertigte, bearbeitete und montierte Eisenkomponenten. Einsatz finden diese unter anderem in Nutzfahrzeugen, in Landmaschinen, in der Kälte-, Verdichter- und Antriebstechnik sowie in stationären Motoren für die dezentrale Energieerzeugung. HGZ beschäftigt knapp 450 Mitarbeiter und ist Entwicklungspartner namhafter Unternehmen im Fahrzeug- und Maschinenbau weltweit. Die Fertigung ist auf kernintensive, komplexe Bauteile für den Fahrzeugbau und den allgemeinen Maschinenbau ausgerichtet. Dazu gehören unter anderem Zylinderköpfe, Abgassysteme, Gehäuse für Turbolader sowie Achs- und Getriebeteile, die als Rohteil oder mechanisch bearbeitet bzw. einbaufertig montiert geliefert werden.

Über die GMH Gruppe

Die GMH Gruppe ist ein Komplettanbieter von Stahl als Vormaterial, erschmolzen aus Schrott, bis hin zu montagefertigen Komponenten. Sie ist eines der größten in Privatbesitz befindlichen metallverarbeitenden Unternehmen Europas. Zur Gruppe gehören mehr als 15 mittelständische Produktionsunternehmen der Stahl-, Schmiede- und Gussindustrie, die in mehr als 50 Ländern vertreten sind. Mit rund 6.000 Mitarbeitern erwirtschaftet die GMH Gruppe einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro.

Die GMH Gruppe ist ein Vorreiter in der nachhaltigen Stahlproduktion und wurde in den „Verband der Klimaschutzunternehmen“ aufgenommen. Basierend auf dem Recycling von Metallschrott produziert das Unternehmen grünen Stahl und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Der Einsatz von Elektrolichtbogenöfen an vier Standorten reduziert die CO2-Emissionen um das Fünffache im Vergleich zu herkömmlichen Hochöfen. Dadurch verringert sich auch der CO2-Fußabdruck der von GMH belieferten Kunden. Zu diesen zählen weltweit Unternehmen aus der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Bahntechnik, der Energieerzeugung, der Transportlogistik sowie aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Landwirtschaft und Baumaschinen. Die GMH Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2039 vollständig klimaneutral zu sein. Weitere Informationen auf www.gmh-gruppe.de

Für Rückfragen

bmb-consult – PR-Agentur der GMH Gruppe

Simone Boehringer

Senior Editor & Senior Account Manager

s.boehringer@bmb-consult.com

GMH Gruppe

Luciana Filizzola

Director Sustainability and Communications

Luciana.Filizzola@gmh-gruppe.de