H2 Allianz Osnabrueck EWE Litho Niemann und Steggemann

Osnabrück/Oldenburg, 22. September 2023

Wasserstoffkooperation im Osnabrücker Raum: Machbarkeitsstudie abgeschlossen

• Georgsmarienhütte, KME Germany, KNI, Q1 Energie und EWE planen gemeinsame Wasserstoffprojekte

• Machbarkeitsstudie empfiehlt Wasserstofferzeugungsanlage auf dem KME-Gelände mit Sauerstoff- und Wärmenachnutzung

• Grüner Wasserstoff soll in Osnabrücker Industrie und Mobilität zum Einsatz kommen

Die Unternehmen Georgsmarienhütte, KME Germany, Q1 Energie, EWE und das Kompetenznetz Individuallogistik e.V. wollen gemeinsam Wasserstoffprojekte in der Wirtschaftsregion Osnabrück umsetzen und damit die Transformation der Region auf dem Weg in die Klimaneutralität voranbringen. Im Rahmen der „H2-Allianz Osnabrück“ planen die Partner unter anderem den Bau einer Wasserstoffer-zeugungsanlage mit LKW-Abfüllstation für die mobile Versorgung der geplanten Q1-Wasser-stofftankstelle. Über die Tankstelle könnten die Fahrzeuge der KNI-Mitgliedsunternehmen aus der Logistikbranche und alle sonstigen Autos mit grünem Wasserstoff versorgt werden. Zudem ist geplant, Georgsmarienhütte und KME Germany an die Wasserstofferzeugungsanlage anzuschließen.

Als Grundlage für die konkrete Projektentwicklung liegen jetzt die Ergebnisse der ersten Machbarkeitsstudie vor. Erstellt haben diese das auf Entwicklung von Wasserstoffanlagen spezialisierte Unternehmen APEX und das im Bereich der Planung und Errichtung von Wasserstofftechnik und Energieerzeugungsanlagen erfahrene Ingenieurbüro Plant Engineering.

Wasserstofferzeugung auf KME Germany-Gelände

Die Studie zeigt, dass der Standort auf dem Gelände von KME Germany für die Erzeugung von Wasserstoff gut geeignet ist. Mit Blick auf die Gegebenheiten vor Ort, könnte eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von bis zu 15 Megawatt im ersten Ausbauschritt errichtet und mit dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft skaliert werden.

Eine Anlage dieser Größe würde ausreichend grünen Wasserstoff erzeugen, um den zu erwartenden Bedarf der Mobilitätskunden in Osnabrück und Umgebung zu decken und darüber hinaus Wasserstoff für weitere industrielle Anwendungen bereitzustellen.

Nachnutzung von Sauerstoff und Wärme aus Elektrolyseverfahren

Beim Elektrolyseverfahren wird neben Wasserstoff auch Sauerstoff produziert. Dieser könnte auf dem Gelände von KME Germany gespeichert und für die Kupferherstellung verwendet werden.

Für die beim Elektrolyseprozess entstehende Wärme gäbe es die Möglichkeit, sie mit Hilfe einer Wärmepumpe auf ein höheres Temperaturniveau zu bringen und anschließend am Standort von KME Germany zu nutzen oder – falls perspektivisch vorhanden – in ein lokales Fernwärmenetz einzuspeisen.

Gebündelte Kräfte für Wasserstoffhochlauf in der Wirtschaftsregion Osnabrück

Die Partner sind sich einig, dass die Energiewende und damit die Abkehr von fossilen Energieträgern nur mit Hilfe von Wasserstoff machbar ist. Um Wasserstoffprojekte gemeinsam voranzubringen und die nationale Wasserstoffstrategie mit Leben zu füllen, braucht es allerdings viele Akteure. Marc-Oliver Arnold, technischer Geschäftsführer der Georgsmarienhütte GmbH und Vertreter des Konsortiums: „Wir bündeln daher gemeinsam mit Partnern unsere Kräfte und Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Erzeugung grünen Wasserstoffs, über den Transport und die Speicherung bis zum Einsatz in der Industrie und in der Mobilität, und bringen den Markteintritt gemeinsam voran. Wir freuen uns, mit den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie einen ersten richtungsweisenden Pfad zu erhalten, um die energetische Zukunft unserer Wirtschaftsregion Osnabrück gemeinsam mit KME Germany, Q1 Energie, dem Kompetenznetz Individuallogistik e.V. und dem Energiedienstleister EWE vorantreiben zu können.“

Mit den Ergebnissen der ersten Machbarkeitsstudie startet Partner EWE jetzt auch die Beauftragung für die Fördermittelakquise. „Ein solches infrastrukturelles Großprojekt können wir nicht allein umsetzen. Immerhin belaufen sich die Investitionen schätzungsweise auf mehr als 30 Millionen Euro. Mit einer entsprechenden Förderung“, so EWE-Projektentwickler Dr. Dennis Wenzel, „würde der wirtschaftliche Rahmen stehen und die weiteren Planungen und Untersuchungen könnten beginnen. Wir stehen in den Startlöchern und sind guter Hoffnung, dass unser gemeinsames Vorhaben überzeugen wird.“ Mit einem Entscheid rechnet das Konsortium nicht vor Sommer 2024. Eine Realisierung des Vorhabens wäre anschließend laut Studie innerhalb von zweieinhalb Jahren möglich.

Die Arbeit der Partner im Rahmen der „H2-Allianz Osnabrück“ wird ergänzt von den Plänen der GMH Gruppe und EWE. Vor wenigen Wochen haben die beiden Unternehmen eine Absichtserklärung zur Lieferung und zum Einsatz von grünem Wasserstoff in der Stahlherstellung unterzeichnet. Ziel ist es, die CO2-Emissionen der Georgsmarienhütte zu reduzieren. Bis 2039 soll die Produktion klimaneutral sein. Mit seiner geplanten Infrastruktur, insbesondere im Bereich der Wasserstoffspeicherung und dem leitungsgebundenen Wasserstofftransport, bietet der Energiedienstleister EWE die Grundlage dafür, Industrieverbraucher wie Georgsmarienhütte in Zukunft im großen Maßstab sicher und bedarfsgerecht mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien versorgen zu können.

Anna Kebschull, Landrätin des Landkreises Osnabrück, zu den Wasserstoff-Aktivitäten in der Wirtschaftsregion Osnabrück: „Ich freue mich sehr, dass die H2-Allianz die Transformation in Richtung Klimaneutralität vorantreibt. Die Vorhaben der Unternehmen sind zudem ein ganz wichtiger Stützpfeiler in Sachen Standortsicherung, denn nur mit grüner und bezahlbarer Energie wird die energieintensive Industrie eine gute Zukunft im Osnabrücker Land haben. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie legen dafür eine weitere wichtige Grundlage.“

Über Georgsmarienhütte

Die Georgsmarienhütte GmbH aus Georgsmarienhütte in Niedersachsen zählt zu den führenden europäischen Anbietern für Rohstahl, Stabstahl und Blankstahl aus Qualitäts- und Edelbaustählen. Darüber hinaus werden angearbeitete und teils einbaufertige Komponenten gefertigt. Bereits heute zählt die Georgsmarienhütte zu den klimafreundlichsten Stahlunternehmen Deutschlands. Mit ihrer vergleichsweise CO₂-armen Wertschöpfungskette, bei der Schrott im Elektrolichtbogenofen einge­schmolzen und zu neuem Stahl recycelt wird, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und ist Vorreiter bei der nachhaltigen Stahlproduktion. Die von Georgsmarienhütte angewandte Methodik für die Berechnung des Product Carbon Footprint (PCF) wurde von TÜV SÜD validiert und findet ab jetzt für mehr als tausend Stahlvarianten Anwendung. Neben der Automobilindustrie und ihren Zulieferern werden Kunden insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau sowie der Energiewirtschaft bedient. Stahl aus Georgsmarienhütte wird überall dort eingesetzt, wo die Belastung am größten ist, wo Kraft erzeugt oder übertragen wird und wo es auf sicheren und verschleißfesten Betrieb ankommt. Weitere Informationen auf www.gmh.de.

Über KME Germany

KME ist einer der weltweit größten Hersteller von Erzeugnissen aus Kupfer und Kupferlegierungen. Das Unternehmen verfügt über acht Fertigungsstandorte in den wichtigsten Ländern und Märkten Europas sowie in China. Das größte Werk befindet sich in Osnabrück. Produkte von KME kommen in zahlreichen innovativen technischen Einrichtungen und Anwendungen zum Einsatz, z. B. in der modernen Kommunikationstechnik, im Automobilbau oder der Energie- und Elektrotechnik.

Über KNI – Kompetenznetz Individuallogistik

Das Kompetenznetz Individuallogistik e.V. ist ein Zusammenschluss verschiedener Logistikunternehmen, Hochschulen und öffentlicher Institutionen in der Region Osnabrück, Münster und Bielefeld. Die hier ansässigen Logistikunternehmen und Institutionen haben sich darauf spezialisiert, individuelle Konzepte für die logistischen Anforderungen ihrer Kunden zu entwickeln. Das KNI setzt sich dafür ein, innovative, nachhaltige und umweltbewusste Logistik zu fördern und regional umzusetzen. Die Logistikbranche in der Region ist einer der bedeutendsten Branchen.

Über Q1 Energie AG

Q1 ist ein konzernunabhängiges Unternehmen des deutschen Mittelstands. Wir versorgen unsere Kunden an bundesweit über 230 Tankstellen zuverlässig mit Energie und Mobilität. Unser breites Schmierstoffsortiment überzeugt für Pkw, Lkw und Industrie. Mit unseren innovativen Energielösungen zu E-Mobilität, LNG und Photovoltaik tragen wir zu einer nachhaltigen Gestaltung zukunftsfähiger Mobilität bei. Erstklassiger Service und ein motiviertes Team füllen das Markenversprechen ‚Qualität zuerst‘ mit Leben.

Über EWE

Als innovativer Dienstleister ist EWE in den Geschäftsfeldern Energie, Telekommunikation und Informationstechnologie aktiv. Mit über 10.100 Mitarbeitenden und 8,6 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2022 gehört EWE zu den großen Energieunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Oldenburg befindet sich überwiegend in kommunaler Hand. Es beliefert im Nordwesten Deutschlands, in Brandenburg und auf Rügen sowie in Teilen Polens rund 1,4 Millionen Kundinnen und Kunden mit Strom, rund 0,7 Millionen mit Erdgas sowie rund 0,7 Millionen mit Telekommunikationsdienstleistungen. EWE nimmt eine Vorreiterrolle in den Bereichen Versorgungssicherheit, Klimaschutz und digitale Teilhabe ein. Dafür investiert der Konzern in den kommenden Jahren über eine Milliarde Euro in die Erweiterung der Glasfaserinfrastruktur, vier Milliarden Euro in die Errichtung neuer Windkraftanlagen und ist führend im Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur. Mehr über EWE erfahren Sie auf www.ewe.com.

 

Grafik: © EWE/Litho Niemann + M. Steggemann

Ansprechpartner für Medien:

Georgsmarienhütte GmbH
Marcus Wolf
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T. +49 5401/39-4910
M. marcus.wolf(at)gmh-gruppe.de

bmb-consult – PR-Agentur GMH Gruppe
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Managing Director
T. +49 89 8950159-13
d.klein(at)bmb-consult.com

KME Germany GmbH
Birger Rotert
Leiter zentrale Dienste
T. +49 541 321-2280
M. birger.rotert(at)kme.com

KNI – Kompetenznetz Individuallogistik e.V.
Christina Suthe
Leiterin der KNI-Geschäftsstelle
T. + 49 1590 4900601
M. c.suthe(at)k-n-i.de

Q1 Energie AG
Alina Moldenhauer
Öffentlichkeitsarbeit
T. +49 541 602-162
M. a.moldenhauer(at)q1.eu

EWE AG
Nadine Auras
Pressesprecherin
T. +49 3341 382-103
M. nadine.auras(at)ewe.de

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