Hagen, 21. Juni 2024
Zukunft braucht Herkunft – Schmiedag GmbH feiert 200 Jahre Unternehmensgeschichte
Ministerpräsident Hendrik Wüst lobt Widerstandsfähigkeit und Zukunftsausrichtung der Hagener Gesenkschmiede. Das Unternehmen ist dank Vormaterial aus der GMH Gruppe und Investitionen in die Transformation bereits heute Anbieter von CO2-armen Schmiedeprodukten und aktiv auf grünen Zukunftsmärkten.
Mit einem Festakt begeht heute die Schmiedag GmbH ihr 200-jähriges Jubiläum. Festredner ist Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Schmiede in Hagen-Eckesey wurde 1824 durch den Schmied Peter Dahlhaus gegründet. Heute gehört das Unternehmen mit seinen modernen Schmiedeanlagen und 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur GMH Gruppe, einem der größten in Privatbesitz befindlichen metallverarbeitenden Unternehmen und drittgrößte Schmiedegruppe Europas.
„Wir dürfen heute auf eine bewegte 200jährige Geschichte zurückblicken“, erklärt Schmiedag-Geschäftsführer Heinz Klenen. Die Zeiten seien nicht immer einfach gewesen, aber die mit dem Unternehmen und dem Standort verbundenen Kolleginnen und Kollegen hätten diese Herausforderungen gemeinsam gemeistert. „Zukunft braucht Herkunft – das hat Schmiedag unter Beweis gestellt“. Johannes Braun, Vertriebsleiter und zukünftiger Geschäftsführer der Schmiedag GmbH, ergänzt: „Gegründet als einfache Schmiede gehen unsere Anwendungsbereiche heute von Großmotoren, Automotive und Bahntechnik über Energiegewinnung, Öl, Gas und Bergbau bis hin zu hochqualitativen Spezialanwendungen, wie Seilbahnen oder Sonderfahrzeugen. Wir stehen für höchste Qualität und rangieren in vielen Bereichen unter den Marktführern unserer Industrie“. Zudem sei man durch den CO2-arm erzeugten Stahl als Vormaterial ganz vorne mit dabei auf dem Weg hin zur Klimaneutralität, die das Unternehmen, wie auch die GMH Gruppe bis 2039 erreichen will.
Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, hob in seiner Festrede hervor: „Auf dem Weg zur Klimaneutralität steht die Stahlbranche in Nordrhein-Westfalen vor einer großen Transformation. Innovative Unternehmen wie die Schmiedag GmbH nehmen diese Herausforderung an und sind bereit, den Wandel einer ganzen Industrie mitzugestalten. Damit steht Schmiedag aus Hagen beispielhaft für die vielen Mittelständler in unserem Land. Sie sind das Fundament unserer wirtschaftlichen Stärke. Zum 200-jährigen Firmenjubiläum gratuliere ich deshalb ganz herzlich!“
Dass die Traditionsschmiede ihren 200. Geburtstag feiern kann, war in der wechselvollen Firmengeschichte nicht immer sicher: Diverse Inhaberwechsel und Wirtschaftskrisen haben dem Standort immer wieder zugesetzt. Bis zum Übergang in die GMH Gruppe 1999 hatte die Schmiedag, wo zu Spitzenzeiten 2.000 Menschen tätig waren, einen langanhaltenden Abfluss an Produktion, technischer Substanz und Mitarbeitenden durchgemacht. Erst der Eintritt in die Gruppe, die damit einhergehende technische Weiterentwicklung, die Fokussierung auf zukunftsfähige Märkte und die Zusammenarbeit innerhalb der Schwesterunternehmen sicherte den Fortbestand des Unternehmens. Die Schmiedag GmbH ist jetzt spezialisiert auf die Herstellung von mittleren bis großen geschmiedeten Sicherheitsbauteilen bis zu knapp einer Tonne Bauteilgewicht und bis zu 1,3 Meter Länge aus niedrig- bis hochlegierten Stählen, die überwiegend aus eigener Produktion stammen und einen geringen CO2-Ausstoß aufweisen.
Zuletzt bedrohte noch einmal die Jahrhundertflut im Juli 2021 die Existenz des Unternehmens: Das Wasser stand zwei Meter hoch in den Werkhallen, zerstörte Infrastruktur und Maschinen. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der organisatorischen und finanziellen Unterstützung durch die GMH Gruppe, der Hilfe aus den unterschiedlichen Gruppenunternehmen sowie Geld aus der Fluthilfe Nordrhein-Westfalen konnte der Schaden beseitigt, die Produktion wieder aufgenommen und damit der Standort gerettet werden. Allein hierfür wurden insgesamt 50 Millionen Euro in Hagen investiert. Im vergangenen Jahr hatte die Schmiedag mit einer Investition in ihre Schmiedehammeranlage in Höhe von rund sieben Millionen Euro ihre Zuverlässigkeit in der Fertigung noch einmal gesteigert und sowohl ihre Produktionskapazität als auch ihr Produktportfolio erweitert. Zudem konnte die eigene CO2-Bilanz noch einmal verbessert werden.
Geschichtlicher Überblick:
1824 Gründung der Schmiede am heutigen Standort durch Peter Dahlhaus
1873 Umbenennung in Grüntaler Eisenwerke AG
1928 Umbenennung in Schmiedag AG
1931 Übernahme durch die HOESCH AG
1968 Fusion mit Eisenwerk Rothe Erde zur Hoesch Rothe Erde-Schmiedag AG
1991 Zusammenführung der Standorte Hagen und Homburg durch die Hoesch AG
Übernahme durch ASCOMETAL SA, Gründung der Gruppe Ascoforge
1999 Übernahme durch die Georgsmarienhütte Holding GmbH in die GMH Gruppe
2024 200-jähriges Jubiläum
Über die Schmiedag GmbH
Die Schmiedag GmbH aus Hagen/Nordrhein-Westfalen fertigt mittlere bis große Gesenkschmiedeteile für Großmotoren, Bahntechnik, Energietechnik sowie Sonderfahrzeuge. Das Unternehmen der GMH Gruppe bietet Sicherheitsbauteile und weitere Produkte aus niedrig- bis hochlegierten Stahlwerkstoffen, die zu großen Teilen intern bezogen werden und dadurch eine CO2-arme Bilanz aufweisen. Schmiedag liefert Lösungen vom Schmiederohling über mechanisch vorbearbeitete Bauteile bis hin zu lackierten und einbaufertigen Komponenten.
Über die GMH Gruppe
Die GMH Gruppe ist ein Komplettanbieter von Stahl als Vormaterial, erschmolzen aus Schrott, bis hin zu montagefertigen Komponenten. Sie ist eines der größten in Privatbesitz befindlichen metallverarbeitenden Unternehmen Europas. Zur Gruppe gehören 20 mittelständische Produktionsunternehmen der Stahl-, Schmiede- und Gussindustrie, die in mehr als 50 Ländern vertreten sind. Mit rund 6.000 Mitarbeitern erwirtschaftet die GMH Gruppe einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro.
Die GMH Gruppe ist ein Vorreiter in der nachhaltigen Stahlproduktion und wurde in den „Verband der Klimaschutzunternehmen“ aufgenommen. Basierend auf dem Recycling von Metallschrott produziert das Unternehmen grünen Stahl und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Der Einsatz von Elektrolichtbogenöfen an vier Standorten reduziert die CO2-Emissionen um das Fünffache im Vergleich zu herkömmlichen Hochöfen. Dadurch verringert sich auch der CO2-Fußabdruck der von GMH belieferten Kunden. Zu diesen zählen weltweit Unternehmen aus der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Bahntechnik, der Energieerzeugung, der Transportlogistik sowie aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Landwirtschaft und Baumaschinen.
Die GMH Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2039 vollständig klimaneutral zu sein.
Für Rückfragen
GMH Gruppe
Luciana Filizzola
Director Sustainability and Communications